Unsere Welt ist ganz schön herausfordernd für Hunde. Wir erwarten, dass sie ganz einfach in unser Leben passen. Aber – so einfach ist das gar nicht. Vielleicht gibt deshalb nahezu die Hälfte aller Hundehalter an, dass ihr Hund irgendein für sie problematisches Verhalten zeigt.
Oftmals haben wir Menschen schlichtweg falsche Vorstellungen über Bedürfnisse und Eigenschaften von Hunden. Häufig kommt Überforderung des Hundes dazu oder auch mangelnde körperliche und geistige Auslastung. Vielleicht liegt aber auch eine Fehleinschätzung des Verhaltens vor oder ein unrichtiger Umgang mit dem vermeintlichen Fehlverhalten des Hundes.
In vielen Fällen wird dann versucht im Horuck-Verfahren die Symptome des unerwünschten und lästigen Verhaltens zu beseitigen. Oftmals unter Anleitung von Fernsehtrainern, diversen Foren oder Ratschlägen von anderen Hundehaltern und manchmal scheint das im ersten Schritt auch zu klappen.
Aber Hunde sind nun einmal komplexe Lebewesen, mit Gefühlen, Stimmungen, genetisch bedingten Eigenschaften, Erfahrungen, Ängsten und Freuden. So tauchen dann oftmals noch viel größere Probleme auf als die ursprünglichen.
Beim Arbeiten an unerwünschten Verhaltensweisen geht es immer darum Ursachen zu erkennen und die Auslöser für das Problemverhalten zu beseitigen. Lediglich die sichtbaren lästigen Symptome zu bekämpfen ist nachhaltig nicht erfolgreich.
Beurteilen Sie daher bitte alle Tipps die ihnen zum Training mit dem Hund gegeben werden, jegliches Equipment, das ihnen zur Lösung etwaiger Probleme angeboten wird, immer nach dem Grundsatz:
„Wenn ich ein Hund wäre, würde ich wollen, dass man so mit mir umgeht? Würde ich mich damit wohl fühlen? Könnte ich verstehen was mir mein Mensch erklären möchte?“
Und nur wenn Sie diese Frage ruhigen Gewissens bejahen können, dann wird die vorgeschlagene Methode ihrem Hund gerecht!
Die meisten Verhaltensprobleme lassen sich durch gutes Training soweit in vernünftige Bahnen lenken, dass zumindest ein akzeptables Zusammenleben erreichbar wird. Bedenken Sie aber bitte, dass nicht jedes problematische Verhalten beliebig korrigierbar ist. Dass der Hund kein Computer ist, der „gelöscht“ und „neu gestartet“ werden kann. Alles, was er erlebt hat und das was seine Persönlichkeit ausmacht bestimmt sein Verhalten.
In vielen Fällen ist das Leben mit Kompromissen nötig. Oder das Abweichen von gefassten Plänen und die Korrektur von festgefahrenen Vorstellungen. Jedenfalls müssen Sie Zeit, Geduld, liebevolle Konsequenz und Lernbereitschaft investieren.
Ihr Hund, dem Sie die Treue versprochen haben, ist es wert!